[:de]An der Wertschöpfung partizipieren / Finanzielle Bürgerbeteiligung für neuen Windpark bei Gengenbach gestartet[:]

[:de]An der Wertschöpfung partizipieren / Finanzielle Bürgerbeteiligung für neuen Windpark bei Gengenbach gestartet[:]

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Stadtwerke und interessierte Bürger profitieren von Gewinnen. Projektentwickler übernahm Kosten der Planung. endura kommunal betreut das kommunale Projekt seit Beginn.

Der Windpark Rauhkasten-Steinfirst bei Gengenbach ist seit Anfang Juli 2017 in Betrieb. Nun ist auch die finanzielle Bürgerbeteiligung gestartet: Seit 20. Juli können die Bürger der umliegenden Gemeinden an den künftigen Gewinnen der Windenergieanlagen partizipieren. Zusammen mit den Stadtwerken Gengenbach übernehmen sie 50 Prozent des Windparks. Die Idee für die Wertschöpfung vor Ort kam von der Freiburger Beratungsfirma endura kommunal, die das 21-Millionen-Euro-Projekt in Baden-Württemberg von Beginn an begleitete. Die vier Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einer Nennleistung von insgesamt 12 Megawatt können rund 9.000 Haushalte im Jahr mit Ökostrom versorgen.

Die Gemeinde Gengenbach wird daher künftig mehr Strom erzeugen als ihre 5.500 Haushalte verbrauchen. Die Kosten der Projektentwicklung von 600.000 Euro übernahm der Windanlagenhersteller Enercon, der die andere Hälfte des Windparks hält. Für die Stadt bei Offenburg war die Planung daher ohne Risiko.

Verzinsung von 2,5 Prozent für die Bürger

Das im Rahmen der Bürgerbeteiligung eingeworbene Geld dient zur Finanzierung von zwei der vier Windenergieanlagen. Zu diesem Zweck wurde die Windenergie Gengenbach GmbH gegründet. Sie ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Gengenbach, die die zwei Windräder betreiben und die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung geschaffen haben. Das eingesetzte Geld der Bürger wird mit 2,5 Prozent pro Jahr fest verzinst – mehr als bei den meisten anderen Geldanlagen derzeit. Die Mindestbeteiligung liegt bei 1.000 Euro, die Höchstsumme bei 10.000 Euro. Die Laufzeit der Windbeteiligung beträgt 20 Jahre. Die Rückzahlung erfolgt nach zehn Jahren in jährlichen Raten. Rechtliche Hilfestellung bei der Ausarbeitung des Beteiligungsangebotes kam von den Rechtsexperten Sterr-Kölln & Partner aus Freiburg. Weitere Informationen zur finanziellen Beteiligung und Kontaktmöglichkeiten gibt es hier: www.windenergie-gengenbach.de

Die durchschnittliche Jahresenergieproduktion der beiden Anlagen der Windenergie Gengenbach soll 14,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (brutto) betragen. Das Angebot, sich mit einem qualifizierten Nachrangdarlehen an den Windkraftanlagen zu beteiligen, gilt für alle, die in den Postleitzahlgebieten von Gengenbach, Berghaupten, Friesenheim, Hohberg, Ohlsbach, Biberach, Lahr, Oberharmersbach, Seelbach, Zell a. H. oder Nordrach wohnen.

Lob vom Land, Regierungspräsidium und Landratsamt

Bei der Einweihung des Windparks am 14. Juli lobten Umweltminister Franz Untersteller, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und der Landrat des Ortenaukreises Frank Scherer das Projekt. Der Windpark sei ein hervorragendes Beispiel für die Beteiligung der Bürger, für Transparenz und die interkommunale Zusammenarbeit, sagte Minister Untersteller. Der Grund für das Lob: Die Stadt Gengenbach sowie die Gemeinden Friesenheim und Hohberg werden von den Gewerbesteuereinnahmen profitieren, die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden können sich finanziell am Windenergieanlagen-Ertrag der Stadtwerke beteiligen. Die Wertschöpfung bleibt so in der Region. Das trägt auch zur Akzeptanz des Projekts am Rand des Mittelschwarzwaldes bei. Darüber hinaus wurden von Anfang an alle Beteiligten laufend über den Stand des Projekts informiert.

Den gesamten Prozess von Beginn bis zur Bürgerbeteiligung begleitet hat die Freiburger Firma endura kommunal: Das Beratungsunternehmen sorgte für ein überlegtes Vorgehen, wählte einen Projektentwickler mit aus und kümmerte sich um Termine mit Behörden, Gutachtern, Bürgern, Gemeinderäten, Nachbarkommunen und Gegnern des Projekts. Sie stärkte die Stellung der Kommune, erhöhte die Chancen für den Projektentwickler, das Projekt zu realisieren, und band die Bürger mit ein.

Pachtgemeinschaft und Zusammenschluss der Anlagen nutzt allen

Durch die Bildung einer Pachtgemeinschaft und eines Anlagenpools konnten die Interessen der verschiedenen Grundstückseigentümer als auch die der angrenzenden Gemeinden zusammengeführt werden. „Immer wieder verzögern sich Windenergieprojekte oder kommen erst gar nicht zustande, weil die Beteiligten sich nicht auf ein Vorgehen einigen können“, sagt Rolf Pfeifer, der Geschäftsführer von endura kommunal. „Die Interessen der Grundstückseigentümer haben wir beim Windpark Gengenbach daher in einer Pachtgemeinschaft gebündelt und dann gemeinsam einen Projektentwickler gesucht, der diese Interessen am besten abdeckte.“ Das von endura kommunal vorgeschlagene Modell verhindert, dass mit verschiedenen Projektentwicklern Verträge abgeschlossen werden und schließlich keines der Unternehmen zum Zuge kommen kann, da ja alle Grundstücke für das Windvorhaben benötigt werden. Mit dem Modell der Pachtgemeinschaft erhalten die Eigentümer einen gerechten Anteil an den Pachterlösen, die Realisierung von Windparkprojekten geht schneller voran.

Auch das Gewerbesteuerpooling sorgte für Frieden in der Region: Die an die drei Gemeinden zu entrichtende Gewerbesteuer wird gerecht aufgeteilt. Ohne ein solches Verfahren können Gemeinden, die ertragsschwächere und damit für die Gewerbesteuer nicht so lukrative Windenergieanlagen eines geplanten Windparks auf ihrer Gemarkung stehen haben, das gesamte Projekt blockieren oder sogar zu Fall bringen. „Das Modell in Gengenbach kann ein Vorbild für viele Kommunen sein, die sich aktiv in die vor Ort befindlichen Windprojekte einschalten und das wirtschaftliche Potenzial stärker nutzen wollen“, so Pfeifer.

Vorteil auch für Projektentwickler

Auch für den Projektentwickler hat sich das Kooperationsmodell gelohnt: Sind die beteiligten Kommunen, die Grundstückseigentümer und die Bürgerschaft dabei, verlaufen Planung, Genehmigung und Bau meist viel unproblematischer. Projekte dieser Art scheitern selten. Dafür verzichten Projektentwickler auch auf einen Teil ihrer Gewinne, die, wie in dem Fall Windpark Gengenbach, der Region zugutekommen.

Film zum Projekt: www.youtube.com/watch?v=W9e7YXEFXeM

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Steckbrief: Windpark Rauhkasten-Steinfirst

• Ort: Gengenbach im Kinzigtal, Südbaden.
• Anzahl Windräder: 4 Windenergieanlagen. Zwei Windräder sind auf dem Steinfirst stationiert, zwei nördlich des Raukasten-Gipfels.
• Leistung: Jeweils drei Megawatt
• Nabenhöhe der Windräder: 149 Meter, inklusive Rotoren 206 Meter
• Energieerzeugung: 14,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (brutto)
• Windaufkommen vor Ort: Durchschnittlich 6,2 Metern pro Sekunde. Die Anlagen werden daher wirtschaftlich sein.
• Kosten: rund 21 Millionen Euro
• CO2-Einsparung: Voraussichtlich über 14.800 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
• Betreiber: Windenergie Gengenbach GmbH (2 Anlagen, Enercon (2 Anlagen)
• Beratung von Kommune und Projektentwickler: endura kommunal, Freiburg

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Über endura kommunal

endura kommunal begleitet Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von nachhaltigen Energieprojekten und berät sie in rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Fragen. Aus allgemeinen Energie- und Klimazielen entstehen konkrete Projekte, die Energiekosten sparen, regional Wert schöpfen und den Kommunen neue Handlungsspielräume eröffnen. Das Unternehmen mit Sitz in Freiburg beschäftigt Ingenieure, Energieberater, Architekten, Betriebswirte und Verwaltungsfachleute. Bei ihrer Arbeit bindet das interdisziplinäre Team sowohl die lokalen Akteure als auch erfahrene Partner und Experten ein.

Pressekontakt:

endura kommunal GmbH
Rolf Pfeifer
Tel. +49 (0)761 38 69 098-0
Fax: +49 (0)761 38 69 098-80
E-Mail: info@endura-kommunal.de
Web: www.endura-kommunal.de

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