[:de]Holzpellet-Produktion aus dem Fichtelgebirge rechnet sich / Grundstein für neues Pelletwerk gelegt[:]

[:de]Holzpellet-Produktion aus dem Fichtelgebirge rechnet sich / Grundstein für neues Pelletwerk gelegt[:]

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Sterr-Kölln & Partner beseitigten mehrere Hürden für das anspruchsvolle Millionen-Projekt.

Im oberfränkischen Wunsiedel entsteht ein neues Holzpelletwerk. Am 16. Oktober 2017 fand die Grundsteinlegung für das Projekt statt. Betreiberin ist die WUN Energie GmbH, ein gemeinsames Unternehmen der WUN Bioenergie, der Gasversorgung Wunsiedel, dem Bayernwerk Natur sowie der BayWa AG. Künftig sollen in dem Werk rund 100.000 Tonnen der stäbchenförmigen Holzpresslinge pro Jahr produziert werden. Die Wärme zur Trocknung der Pellets stammt aus drei neuen Erdgas-Blockheizkraftwerken mit insgesamt 13,5 Megawatt elektrischer Leistung. Der erzeugte Strom wird größtenteils in das örtliche Verteilnetz eingespeist. Mehrere Hürden auf dem Weg zur Umsetzung des ambitionierten 28-Millionen-Euro-Vorhabens beseitigte das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner. Die Experten wiesen unter anderem die Wirtschaftlichkeit des Projekts nach, gestalteten die vertraglichen Beziehungen und arrangierten die Finanzierung.

Vom Beginn der konkreten Planung bis zum jetzigen Baustart verging nur ein gutes Jahr. Ende nächsten Jahres sollen die drei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit je 4,5 Megawatt Leistung in Betrieb gehen. Der Vorteil einer Inbetriebnahme vor dem 31. Dezember 2018: Die Einspeisevergütung erfolgt noch nach der Regelung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) 2016. Es gibt eine feste Vergütung, die Anlagenbetreiber müssen sich nicht wie heute in einer aufwändigen Ausschreibung mit ungewissem Ausgang um die Förderung bemühen.

Rund 80 Prozent der jährlich erzeugten 75 Gigawattstunden (GWh) Strom werden in das öffentliche Netz eingespeist und erhalten dafür zusätzlich zum Marktwert des Stroms einen KWK-Bonus von 3,32 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Insgesamt rechnen die Beteiligten mit Einnahmen von deutlich mehr als sechs Cent pro kWh. Zusätzlich erhalten die BHKWs als dezentrale Erzeuger eine Vergütung vom Netzbetreiber für die vermiedenen Netzentgelte. Die restlichen 20 Prozent der Stromerzeugung, rund 15 GWh, verbraucht das Unternehmen selbst. Der Eigenverbrauch vermeidet teureren Strombezug aus dem Netz, zudem gibt es einen KWK-Bonus von 1,92 Cent pro kWh.

Ausweitung der Produktion nötig

Den Anstoß für den Plan, ein neues Pelletwerk zu errichten, gab der Optimierungsbedarf in einem bereits bestehenden Werk. Die WUN Bioenergie GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke SWW Wunsiedel, betreibt seit mehr als fünf Jahren ein Pelletwerk in unmittelbarer Nähe der jetzt geplanten Anlage. Nach dem Ausfall des Hauptabnehmers German Pellets Anfang Februar 2016 musste die bisherige Menge von 35.000 Tonnen Jahresproduktion langfristig anderweitig vermarktet werden – dies war jedoch nur mit besonders wettbewerbsfähigen Produktionskosten möglich.

Im Zuge von strategischen Überlegungen entwickelten das Unternehmen und technische Planer den Vorschlag, eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu erreichen, indem die Produktionskapazitäten ausgeweitet werden. Dazu wäre ein weiteres Werk nötig. Nur so könne günstiger pro Tonne produziert werden – und die WUN Bioenergie GmbH von den so gehobenen Synergien profitieren. Hier kamen die Experten von Sterr-Kölln & Partner ins Spiel. Sie prüften den Vorschlag auf Herz und Nieren. Das Ergebnis: Eine Ausweitung auf rund 130.000 Tonnen pro Jahr an diesem Standort würde die Produktion langfristig profitabel machen.

Die Beteiligten von der Machbarkeit in kurzer Frist überzeugen

Bis das Projekt erfolgreich auf die Beine gestellt wurde, mussten die Beteiligten mehrere Stolpersteine aus dem Weg räumen. Die Investition war enorm, für das nötige Eigenkapital brauchte es mehrere Projektpartner. Erschwerend kam hinzu: Investoren und Banken waren nach der Insolvenz des Holzpellet-Weltmarktführers German Pellets mehr als zögerlich, in ein solches Projekt einzusteigen. Die Hürden lagen folglich hoch. „Die Herausforderung war, potenzielle Gesellschafter zum einen von der Wirtschaftlichkeit, zum anderen von der Machbarkeit und Umsetzbarkeit in einer kurzen Frist trotz hoher Komplexität zu überzeugen“, sagt Christian Schmidt von Sterr-Kölln & Partner.

Vor allem die Zeit war knapp: Die Wirtschaftlichkeit des Projekts konnte nur unter Anwendung des KWKG 2016 verlässlich kalkuliert werden. Die Koordination von technischer Planung, Abschätzung der Investitionshöhe, Genehmigungen, Investorensuche und Finanzierung ohne einen Generalunternehmer machte die Angelegenheit noch schwieriger.

Dass die Beteiligten das Projekt schließlich mit der Grundsteinlegung erfolgreich starten konnten, lag einerseits an einem gewissen Maß an Mut aller Projektpartner und ihrer Bereitschaft, trotz vieler Unsicherheiten an das Vorhaben zu glauben. Hinzu kam das Know-how aus 30 Jahren Branchenerfahrung von Sterr-Kölln & Partner bei der Realisierung von erneuerbaren Energieprojekten: Ein Team aus Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern, Rechtsanwälten und Steuerberatern prüfte zu Beginn die rechtlichen Rahmenbedingungen und die grundsätzliche Machbarkeit des Projektes. Nach einem ersten positiven Bescheid erstellten die Experten eine Wirtschaftlichkeitsberechnung und ein Geschäftsmodell.

Danach wurden potenzielle Gesellschafter und Investoren gewonnen. Für die Gesellschafter modellierten die Finanzfachleute eine maßgeschneiderte Projektfinanzierung, die über das eingebrachte Eigenkapital hinaus keine weitere Haftung vorsieht. Dafür mussten jedoch die Einnahmen für die Dauer der geplanten Finanzierung vertraglich sicher vereinbart sein. Die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit bildete ein langfristiger Absatzvertrag. Ohne diesen wäre das Projekt nicht über das Planungsstadium hinausgekommen.

Der Plan überzeugte auch anfängliche Skeptiker. Und die Banken: Viele Finanzierer sehen Investitionen in Projekten mit Pellets vor dem Hintergrund der niedrigen fossilen Energiepreise und jüngster Insolvenzen kritisch und schließen solche Projekte derzeit kategorisch aus. Bei diesem Projekt haben sie sich anders entschieden. „Auch in Zeiten wie diesen kann sich eine neue Pelletproduktion lohnen“, so Christian Schmidt.

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Daten zum Projekt

• Gesellschaft: WUN Energie GmbH
• Gesellschafter: WUN Bioenergie GmbH, BayWa AG, GHD Bayernwerk Natur GmbH & Co. KG, Gasversorgung Wunsiedel
• Holzpelletwerk mit 100.000 Tonnen Jahresproduktion
• Drei Erdgas-BHKW mit je 4,5 MWel Leistung erzeugen Wärme und Strom für die angeschlossene Pelletproduktion von 100.000 Tonnen pro Jahr, der überschüssige Strom wird in das örtliche Verteilnetz eingespeist.
• Vergütung des erzeugten Stroms nach KWKG 2016
• Projektvolumen: rund 28 Millionen Euro

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Aktuelles Expertenwissen gibt es auf www.sterr-koelln.com/news-downloads/gut-zu-wissen.

Über Sterr-Kölln & Partner

Sterr-Kölln & Partner mbB ist ein interdisziplinäres Beratungsunternehmen, das sich auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz spezialisiert hat. Das Team aus Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern, Rechtsanwälten und Steuerberatern unterstützt Projektentwickler, Hersteller, Investoren, Banken, Kommunen sowie Stadtwerke dabei, ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten. Standorte von Sterr-Kölln & Partner sind Freiburg, Berlin, Paris und Straßburg. Das 1979 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 60 Mitarbeiter.

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