[:de]Sonnige Aussichten[:]

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[:de]Beitrag von Bianca Böttcher im Trurnit Blog

Die erneuerbare Energiewelt ist in Bewegung. Was sich tut und welche Geschäftschancen sich für Unternehmen und Energieversorger auftun, bespricht die Branche vom 9. bis 11. November in Berlin beim Forum Solarpraxis. Im Vorfeld der größten deutschen Konferenz zur Solartechnik ein kurzer Überblick über aktuelle Debatten und Trends.

Gibt es noch PV-Geschäftsmodelle in Deutschland?

Weltweit boomt die Photovoltaik. Grund dafür sind die teils bereits auf weniger als fünf Cent pro Kilowattstunde gesunkenen Kosten. Damit ist Solarstrom vielerorts günstiger als alle konventionellen Energien. Experten erwarten in vier Jahren ein jährliches Marktvolumen von rund 100 Gigawatt.

Und bei uns? 2015 verringerte sich der Zubau erneut, nun auf nur noch 1,5 Gigawatt, fünfmal weniger als noch vor fünf Jahren. Die wenigsten scheinen noch eine Solaranlage auf dem Dach zu wollen und fragt man Installateure nach der Nachfrage, wird man meist nur belächelt. Diverse EEG-Novellen, Eigenverbrauchsbesteuerung und das Image der Kostentreiber der Energiewende dämpfen das Wachstum.

Community-Modelle und Blockchain

Doch Energiespeicher und neue Stromversorgungsmodelle bringen Bewegung in den Markt. Die Player sind Start-ups genauso wie die großen Energiekonzerne, etwa die EnBW Baden-Württemberg. Was die Modelle eint, ist der Community-Gedanke. Ich beziehe meinen Strom direkt vom Dach des Nachbarn. Regional und dezentral – was bei Lebensmitteln schon länger gut läuft, ist nun auch in der Energiebranche ein Thema. Abrechnungs- und Bezahlmodelle wie Blockchain, der Umgang mit Netzentgelten, Transparenz und IT-Sicherheit bekommen dabei einen ganz neuen Stellenwert.

Großes Potenzial – und eine noch kleine, aber rasch wachsende Community – bietet der Markt der Mieterstrommodelle. Was auf dem Dach produziert wird, wird im Haus zum Verkauf angeboten – ohne Stromsteuer und Netzentgelte. Zudem soll die für solare Mieterstromprojekte fällige EEG-Umlage ab 1. Januar 2017 kräftig sinken.

Erzeugung – ja! Versorger – ?

Es stellt sich die Frage: Braucht es für alle diese Modelle überhaupt noch Energieversorger? Wenn sich doch Stromproduzenten und Verbraucher auf einer Internet-Plattform zusammenfinden und ausgeklügelte Algorithmen für eine sichere und ausgeglichene Versorgung mit Ökostrom sorgen. Die Rollen ändern sich – schneller als es manchen Unternehmen recht sein wird.

Was man für mehr und mehr Community-Modelle in jedem Fall braucht, sind dezentrale erneuerbare Erzeugungsanlagen – und zwar mehr davon. Daran sollte die Politik Interesse haben, denn nur so wird die Energiewende zum Erfolg. Die jahrelange Pionierarbeit, die in Deutschland geleistet wurde, sollte sich auszahlen. Da ist sich die Solarbranche einig. Sie wurde in den vergangenen Jahren stark dezimiert, aber es gibt sie noch. Noch ist Deutschland in der Forschung, im Maschinenbau, bei der Projektentwicklung und der Herstellung von PV-Komponenten spitze: Allein in Baden-Württemberg arbeiten in diesen Bereichen rund 7.300 Menschen.

Wie ein neuer Boom in Deutschland und der EU angeschoben werden kann, ist eine Leitfrage auf dem Forum Solarpraxis. Wir sind gespannt, ob es eine Antwort geben wird.[:]

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